Kai Grehn: FUNKEN oder: So glücklich wie wir ist kein Mensch unter der Sonne

„Ist nicht ein jeder von uns, schweigend oder schwafelnd auf die ihm eigene Art, die ihm eigene Weise, ist nicht am Ende ein jeder von uns seines Glückes Hans?“

Hans ist ein Kind, Hans ist ein Jüngling, Hans ist ein Mann. Mal im Sauseschritt auf ausgetretenen Trampelpfaden, mal kletternd durchs Hochgebirge bewegt er sich durch Kai Grehns Geschichten. Immer auf der Suche nach dem großen und dem kleinen Glück. Liegt es auf der Straße? Auf einer Lichtung im Wald? In der Kindheit begraben?

„Kai Grehn begibt sich mit einem konsequenten Willen zu Klang und Form auf eine phantasievolle Suche nach dem Glück. Dem Text gelingt es, seine Leserinnen und Leser durch Märchenmotive, seinen eigenen Ton und eine dichte, geradezu musikalische Prosa in eine leichte, heitere, beinahe sedierte Stimmung, in ein schönes Aus-der-Welt-gefallen-Sein einzulullen, in das dann aber doch – über das Thema der Glücksuche – wie unterschwellig eine ganze Menge Welt hineingerät, von der Vergangenheit der Großeltern bis hin zu den Glücksversprechen und Glücksimperativen unserer Gegenwart.“

(Jurybegründung zum Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern)

Kai Grehn: FUNKEN oder: So glücklich wie wir ist kein Mensch unter der Sonne

Mit Zeichnungen von Andreas Töpfer

Veröffentlichung: September 2017

Softcover, Illustrationen, 120 Seiten

15,95 EUR (D)

ISBN: 978-3-943672-44-2

Magdalena Parys: Der Magier

Über den Autor

Wojtek Rudzki Magdalena Parys wurde 1971 in Danzig geboren und lebt seit 1984 in Berlin (West). Sie studierte an der Humboldt-Universität Polonistik und Erziehungswissenschaften.

Magdalena Parys: Der Magier

Als Kommissar Kowalski die grausam zugerichtete Leiche in einem Neuköllner Abbruchhaus sieht, sagt ihm seine Intuition, dass dieser Fall ein harter Brocken werden wird. Seine Befürchtungen bewahrheiten sich.

Vertuschungsversuche einflussreicher Politiker lassen Kommissar Kowalski die Ermittlungen auf eigene Faust führen, die ihn in ein düsteres Labyrinth nicht vergangener Vergangenheit führen, hin zu den Auswüchsen einer MfS-Geheimdienstaktion, die in Bulgarien für das Verschwinden so mancher Oppositioneller sorgte.

Die Fernsehjournalistin Dagmara Bosch, die als Heranwachsende aus Wrocław nach West-Berlin kam, weiß schnell, dass der Neuköllner Fall in engem Zusammenhang mit dem mysteriösen Unglück steht, bei dem ihr Vater – ein engagierter Solidarność-Aktivist der ersten Stunde – während eines Bulgarienurlaubs 1980 ums Leben kam. Gemeinsam mit Kowalski macht sie sich in Berlin auf die Suche nach Antworten. Eine Tour de Force bedrückender Erinnerungen, die im Privaten die große Geschichte erkennen lassen.

Magdalena Parys erzählt mit diesem Roman weit mehr als einen Krimi. „Der Magier“ entfaltet ein Panorama, in dem die pulsierende Gegenwart Berlins so lebendig ist wie die Last der Vergangenheit.

Magdalena Parys: Der Magier

Veröffentlichung: 14.03.2018

Softcover, 602 Seiten

16,95 EUR (D)

ISBN: 978-3-96275-001-5

Paulina Schulz

Paulina Schulz wurde 1973 in Polen geboren, sie stammt aus einer deutsch-polnisch-tatarischen Künstlerfamilie und lebt seit 1989 in Deutschland. Sie studierte Prosa, Film, Dramatik und als Hauptfach Übersetzen am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Arbeitet als Autorin, Übersetzerin und Dozentin.

Veröffentlichungen in deutschsprachigen und polnischen Literaturzeitschriften und Anthologien (Deutscher Taschenbuch Verlag, „Das Magazin“, „Odra“, „die horen“, MDR-Anthologie u. v. a.), mehrere Preise und Stipendien. Beim Konkursbuch Verlag: „Wasserwelt“ (2005, Kurzgeschichten), zwei Fotobände mit Thomas Karsten. Lyrikband „paralysing shadows“ 2006 bei der edition stierkampf. Lyrikband „Meeres.Spiegel“ 2013 bei TextKontor.

Der Roman „Das Eiland“ im März 2014 auf Deutsch, im Sommer 2015 auf Polnisch erschienen („Wyspa“); eine tschechische Version ist geplant. Aktuell Arbeit an ihrem nächsten Roman „Wüstungen“ und weiteren Buchübersetzungen sowie an der Anthologie der polnischen Futuristen, die 2019 beim freiraum-verlag erscheint.

Zahlreiche Übersetzungen von Belletristik, Lyrik und kunsttheoretischen Texten; insgesamt über 20 polnische Romane, Beiträge in Anthologien und Kunstkatalogen (Manuela Gretkowska, Marek Krajewski, Maria Nurowska, Jerzy Pilch, Zbigniew Mentzel, Leszek Szaruga, Henryk Wolski, Brygida Helbig, Nadia Szagdaj, Magdalena Parys, Błażej Dzikowski, Urszula Kozioł, Uljana Wolf, Alexander Gumz u. v. a).

Bekannt geworden als Übersetzerin der historischen Kriminalroman-Reihe über das alte Breslau von Marek Krajewski, der Biographie „Der letzte Klezmer“ von Jacek Cygan und der Biographie von Janosch, für die sie weite Teile neu verfasst hat.

Als Übersetzerin und Lektorin seit 2004 für das historisch-journalistische Projekt „Step21 – Weiße Flecke“ aktiv. Seit Anfang an Mitgestalterin der Usedomer Literaturtage und der Literaturtage an der Neiße, Ideengeberin und Organisatorin vieler Kulturfestivals und zahlreicher deutsch-polnischer Jugendbegegnungen.

Seit Jahren aktiv im deutsch-polnischen Kulturaustausch, vor allem in der Grenzregion und in der Euroregion Pomerania. 2012 im Halbfinale der Aktion „Frauen für die Zukunft“ der Zeitschrift emotion. 2013 Stipendiatin des Ministeriums für Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern. 2014 Albrecht-Lempp-Stipendium in Krakau. 2016 Stipendiatin der Europäischen Kulturhaupstadt Breslau.

Als Dozentin für Literarisches Schreiben, Theorie und Praxis des Übersetzens und Kommunikation an verschiedenen Universitäten und Bildungseinrichtungen in Deutschland und Polen tätig. Seit 2015 Herausgeberin der Reihe “Neue polnische Literatur” im freiraum-verlag. Daneben Leiterin der „Schreibschule am Meer“ in Stralsund / Altefähr.

Jürgen Landt: Wir treffen uns noch

Über den Autor

Jürgen Landt wurde 1957 in Vorpommern geboren. 1983 wurde er aus der DDR ausgebürgert und siedelte nach Hamburg über. Zur Zeit lebt er in Greifswald.

Jürgen Landt: Wir treffen uns noch

Die Kurzgeschichten von Jürgen Landt sind so konkret und eindringlich, so laut und in sich gekehrt zugleich, dass nur das Leben sie erzählen kann. Sie erzählen vom tiefsten Inneren des Ichs und zeigen Verzweiflung und das Hadern mit dem eigenen Schicksal. Sie schreien und kämpfen und geben doch die Hoffnung auf Erlösung nie vollends auf.

Und der Mann sagte weinend zu seiner Frau: „Was hätte ich doch vor der Zerstörung für einen wundervollen Text darüber machen können, hätte all das Leben mit eingebaut. Und nun, nun ist seit langem nichts mehr möglich, weiß nicht mehr, wie das geht, schreiben, weiß nur, dass das einmal ging.

Und in den alten Texten erkenne ich nicht einen einzigen Satz von mir wieder, verstehe sie nicht, und auch nicht, dass ich sie einmal entstehen lassen konnte, dass sie vor der Hirnzerstörung einfach wie aus dem Nichts aus mir herausgeflossen sind.“

Jürgen Landt: Wir treffen uns noch

120 Seiten; Softcover; 14,8 x 21,0 cm

ISBN: 978-3-943672-97-8

13,95 EUR (D)

Clemens Schittko: Ein ganz normales Buch

Über den Autor

Geboren 1978 in Berlin (Ost). Ausgebildeter Gebäudereiniger und Verlagskaufmann. Arbeitete u. a. als Fensterputzer, Lektor, Beifahrer, Kirchwart, Friedhofsgärtner und Barkeeper.

 

Clemens Schittko: Ein ganz normales Buch

ich kann es nicht mehr hörenich kann es nicht mehr sehen
ich ertrage es nicht länger

ich halte es nicht mehr aus
ich nehme es nicht länger hin
es ist genug
es reicht jetzt

Clemens Schittko liefert mit seinen Texten den Gegenentwurf zur rosaroten
Mainstream-Lyrik. Seine Texte sind ironisch, eindringlich und unmissverständlich.
Er schreibt geradeheraus, treffsicher und unkonventionell.

Clemens Schittko: Ein ganz normales Buch
Voraussichtliches Erscheinungsdatum: Dezember 2016
132 Seiten; Softcover; 14,8 x 21,0 cm
ISBN: 978-3-943672-96-1
14,95 EUR (D)

Jürgen Landt: Letzter Stock im Feuer

Natürlich wollte kein Mensch wirklich etwas über die Sinnlosigkeit seines Daseins wissen.
Deshalb gab es ja das Fernsehen, die menschlichen Rudervereine, nächtliche Anglerbrigaden, überfüllte Swingerclubs und die lang verbreitete und irrsinnige Annahme, diesen lebendigen Nihilismus mit immer mörderischeren Kriegen an seinen sinnlos geformten und dennoch ausgeleierten Eiern packen zu können.

Die Menschheit hatte lange eingepackt. Nur wusste sie nicht, dass ihr Kulturbeutel auch ohne Reißverschluss in kein Gepäckstück fürs auswärtige Ende gehörte.

„Das Leben schreibt die Texte. Ich bin nur Handlanger.“
(Jürgen Landt)

„Vernarbt von all den Musenküssen macht Landt aus Scheiße Gold und Literatur alle Ehre.“
(Ole Schwabe)

 

Jürgen Landt: Letzter Stock im Feuer
Softcover, 80 Seiten
Preis: 12,95 EUR (D)
ISBN: 978-3-943672-26-8

Silke Peters: Ich verstehe nichts vom Monsun

Morgens beim Aufwachen gegen die Schatten. Kälte und
Glück. Das gezogene Los. Eines muss es ja besiegeln. Die
Komposition dauert an. Im Gebirge ginge ich verloren. Auch als E-Book erhältlich.

Ein Ich, das jeder sein könnte, ist Protagonist dieser poetischen Fiktion. Es scheint auf einer Suche, die irgendwo beginnt, aber nirgendwo endet. Die sich zwischen alltäglichen Begebenheiten, Lektüre, Gesprächen und verschiedenen Reisen aufspannt. Die Ängste und Zweifel ebenso thematisiert wie Liebe und Hoffnung. Und die die Grenzen immer wieder zu durchbrechen sucht.

Diese Erzählung erzählt nicht, sie scheint auf eine beeindruckende Weise immer wieder still zu stehen, um dann plötzlich und unerwartet Tempo aufzunehmen. Die Sprache, die diesen Text erst hervorbringt, schafft einen völlig neuen Ort, der vermeintlich nur wenig mit dem geschilderten Umständen zu tun hat. Und doch ist der Text offen für die Zeit und die Zufälligkeiten, die sie mit sich bringt.

„Ich verstehe nichts vom Monsun“ bindet den Leser immer wieder ein: es liegt an ihm, eine Geschichte zu konstruieren, diese Erzählung für sich entstehen zu lassen.

Silke Peters: Ich verstehe nichts vom Monsun. Erzählung

Uwe Saeger

Uwe Saeger wurde 1948 in Ueckermünde geboren, studierte Pädagogik in Greifswald und arbeitete sechs Jahre lang als Lehrer für Körpererziehung und Geographie. 1972 und 1973 absolvierte er seine Wehrpflicht in der NVA. Seit 1976 ist er freiberuflicher Schriftsteller.

Seitdem wurden von ihm zahlreiche Erzählungen, Romane, Drehbücher, Hörspiele sowie Beiträge in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht. Für sein Schaffen wurde er mehrfach ausgezeichnet – u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis (1987) sowie dem Adolf-Grimme-Preis für sein Drehbuch „Landschaft mit Dornen“ (1993) – und erhielt diverse Stipendien.

Werkauswahl

  • Grüner Fisch mit gelben Augen. Erzählungen (Rostock 1976).
  • NÖHR. Roman (Rostock 1980).
  • Warten auf Schnee. Novelle (Rostock 1981).
  • Sinon oder Die gefällige Lüge. Novelle (Berlin 1983).
  • Einer hat getötet. Erzählungen (Berlin 1984).
  • Das Überschreiten einer Grenze bei Nacht; Aus einem Herbst jagdbaren Wildes. Zwei Novellen (München 1988).
  • Haut von Eisen. Erzählungen (München 1990).
  • Die Nacht danach und der Morgen. Ein Bericht (München 1991).
  • Landschaft mit Dornen. Fernsehfilm (1992).
  • Fragestunde Live. Hörspiel (HR 1992).
  • EndeAnfangEnde. Hörspielfassung des gleichnamigen Stücks (HR 1993; 1995 Uraufführung am Theater der Altmark Stendal).
  • Die Nacht in Gmünd. Filmtext – Versuch zu Franz Kafka (Neubrandenburg 1994).
  • Buntes Wasser. Fernsehfilm (Tatort 1996).
  • Prometheus Ende. Erzählung (Neubrandenburg 1998).
  • Verkleidungen. Sammlung Mythologemer Texte (Gifkendorf 1999).
  • Die schönen Dinge. Gedichtband (Gifkendorf 2001).
  • Laokoons Traum. Roman (Gifkendorf 2002).
  • Das Unerwartete. Texte aus 3 Jahrzehnten (Bibliothek M – V 2003).
  • Die gehäutete Zeit – Ein Judasbericht. Roman (Rostock 2008).
  • Ebeil oder die Rückseite der Liebe. Märchen (Steffen Verlag 2010).
  • Zettelein. Kunstbuch (Verlag Graupner 2012).

Jürgen Buchmann: Mallarmé. Das Ende einer Mystifizierung

Es gehört zu den Ungereimtheiten der neueren Literaturgeschichte, dass die Dichtung Stéphane Mallarmés (1824–1896) – eines Autors, der als bedeutendster Lyriker Frankreichs und Mitbegründer der modernen Literatur gilt – ihren Deutern Rätsel aufgibt, die bis heute ungelöst blieben.

In seiner zweisprachigen kommentierten Auswahl macht der Dichter und Philologe Jürgen Buchmann glaubhaft, dass die Texte tatsächlich weder obskur noch gar sinnlos sind, sondern stringente und lückenlose Sinnzusammenhänge bilden, deren Aufdeckung dem Leser anheimgestellt wird: „Einen Gegenstand benennen“, erklärt Mallarmé, „heißt dreiviertel jener Freude an einem Gedicht zunichtemachen, die darin besteht, ihn Schritt für Schritt zu erraten; ihn anzudeuten, darin liegt der Traum.“

Ca. 140 Seiten; Softcover; 14,8 x 21,0 cm
ISBN: 978-3-943672-90-9
Ca. 14,95 EUR (D)

Peter Kroh

Peter Kroh, Jahrgang 1944, besuchte die Sorbische Grundschule in Bautzen, begann 1958 eine Lehre als Flugzeugbauer, arbeitete später im Edelstahlwerk Freital als Schlosser und begann mit 24 Jahren ein Lehrerstudium. 1980 promovierte er über ethische Probleme der sozialistischen Arbeitsdisziplin, beteiligte sich am marxistisch-christlichen Dialog und habilitierte 1985 mit einer Arbeit über die Wirkungsbedingungen des protestantischen Arbeitsethos in der DDR.

Im Zuge des Beitritts der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland wurden 1991 sein Arbeitsbereich an der Hochschule Neubrandenburg und er als Hochschullehrer abgewickelt. Anschließend baute er ein Kommunikations-und Informationszentrum für Kinder und Jugendliche zur Sucht- und Gewaltprävention (KIZ for kids) auf, das er mehrere Jahre leitete.

Nachdem das KIZ der allgemeinen Sparpolitik zum Opfer fiel, überbrückte er die Zeit bis zum vorzeitigen Ausscheiden aus dem Berufsleben im Jahre 2007 als Mitarbeiter mehrerer Landtagsabgeordneter der Linken in Mecklenburg-Vorpommern. 2009 veröffentlichte Peter Kroh die erste Biographie über den sorbischen Journalisten und Minderheitenpolitiker Jan Skala.

Von Peter Kroh sind u. a. erschienen:

  • Jan Skala und die „Kulturwehr“ – Denkanstöße für heute? (Rozhlad, 5 u. 6/2009).
  • Nationalistische MACHT und nationale MINDERHEIT. Jan Skala (1889–1945). Ein Sorbe in Deutschland (Homilius Verlag 2009).
  • Jan Skala und das Hambacher Fest (Lĕtopis, 2/2010).
  • Jan Skala – Sorbischer Patriot, Katholik und Sozialist (Lausitzer Almanach, 6/2011).
  • Jan Skala – Sorbischer Patriot, katholischer Christ, demokratischer Sozialist – Notizen zu einem unterbelichteten Teil der deutschen Antifaschismusforschung (in: M. Herms (Hg.): Zum Stand der Erforschung der regionalen NS-Geschichte in Mecklenburg-Vorpommern, Cornelius Verlag 2011).
  • Skala-Biografie, Gestapo und Volksgerichtshof. Gegenwärtige Anmerkungen zu Akten aus vergangener Zeit (Lĕtopis, 1/2012).